Die Jungfrauenwallfahrt
Lustspiel in 3 Akten von Ulla Kling
1985/1986
Zum Inhalt
Obwohl sich Agnes und Marei, zwei ältere Schwestern im Grunde darüber einig sind, dass die Männer allesamt nicht viel taugen, leiden sie doch sehr unter dem unfreiwilligen Zustand der Ehelosigkeit. So verbringen sie die Jahre freudlos und sich gegenseitig das Leben nicht gerade versüßend auf einem abgelegenen Berghof.
In einem letzten Verzweiflungsakt entschließen sich die Beiden zur Wallfahrt – denn, vielleicht hat der Himmel doch ein Einsehen! Wie ein Fingerzeig von „oben“ schneit der junge Toni, ein frischer Bauernbursch, ins Haus, und beide der Jungfern bemühen sich mit großen Eifer um dessen Gunst. Die jahrelange Einsamkeit der Schwestern wird jäh gestört, als Leni eine fast vergessene Nichte in großer Not hilfesuchend bei ihnen Unterschlupf erbittet. Dieser wird gewährt, jedoch der erzürnte Vater von Leni folgt ihr auf den Fuß. Nun zeigen Agnes und Marei, was in ihnen steckt: wie Löwinnen verteidigen sie ihre Nichte vor dem Zorn ihres Vaters. Agnes gelingt es, diesen am Ende ganz zu besänftigen – mehr noch, Theo Maunzinger entdeckt, dass die Agnes seiner verstorbenen Resi gar nicht unähnlich ist und beide kommen bald zu dem Schluss, dass man den gemeinsamen Lebensabend zusammen verbringen könnte.
Leni findet in den Burschen Toni einen Mann, der ihr nach großer Enttäuschung den Glauben an die Liebe wieder schenken kann. Aber auch Marei ist nicht dazu verdammt, verlassen zurückzubleiben: Ambros Zeiselberger, ein Wallfahrer, der sich nach innigem Gedankenaustausch erst schmählich versetzt hat, taucht unversehens wieder auf.
Sie verzeiht ihm seinen „anfänglichen“ Treuebruch und ist von Herzen gerne bereit, ihm auf sein „frauenloses“ Anwesen zu folgen.
Die Moral von der Geschicht` – eine Wallfahrt, sei sie noch so beschwerlich, lohnt sich auf jeden Fall, was selbst Simmerl, der schlitzohrige Bäckerlehrling, nicht bestreiten kann.